Diese Seite dokumentiert die konzeptionelle und gestalterische Planung der Urban Art Galerie an der Marktstätte in Konstanz. Sie wurde 2022 unter Einbindung von Stadt, Architektur, Landschaftsplanung und Kunst realisiert und hat den Ort dauerhaft aufgewertet. Die hier dargestellten Punkte zeigen, wie Kunst, Raumgestaltung und urbane Funktionalität sinnvoll zusammengedacht wurden.
Die Urban Art Gallery Konstanz ist mehr als ein einzelnes Kunstprojekt – sie ist eine Plattform für urbane Kunst und ein kontinuierlich wachsendes Kulturprogramm im öffentlichen Raum. Was 2021 mit der Gestaltung der Marktstätten-Unterführung begann, wird nun in einer neuen Phase fortgesetzt: Mit dauerhaft sichtbaren, großformatigen Murals im Stadtbild geht die Urban Art Gallery den nächsten Schritt und bringt Kunst noch sichtbarer ins alltägliche Stadtleben.
Die erste Phase der Urban Art Gallery verwandelte die Unterführung an der Konstanzer Marktstätte in einen Ausstellungsraum unter freiem Himmel. Zehn Urban-Art-Künstler*innen aus Baden-Württemberg gestalteten die klar gegliederte Architektur mit individuell eingerahmten Werken. Die temporäre Intervention entwickelte sich zu einem dauerhaften Ort für urbane Kunst – initiiert, kuratiert und umgesetzt von Emin Hasirci / Studio Eminent in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Konstanz.
Seit 2024 wird die Idee weitergedacht: Urban Art zieht tiefer in die Stadt ein. Mit großflächigen Wandgestaltungen, sogenannten Murals, entsteht eine neue, dauerhafte Form der Kunst im öffentlichen Raum. Internationale Künstler*innen werden eingeladen, den Charakter von Konstanz mitzugestalten – wandfüllend, zugänglich und mitten im urbanen Alltag verankert.
Das Projekt versteht sich als langfristige kulturelle Initiative, die Kunst, Stadtentwicklung und Teilhabe miteinander verbindet.
» Urban Art als Impulsgeber für gesellschaftlichen Dialog
» Sichtbare Zeichen für Vielfalt, Kreativität und Weltoffenheit
» Kunst ohne Eintritt und Barrieren – für alle sichtbar
» Kuratierte Auswahl internationaler Künstler*innen mit Bezug zum Ort
» Verankerung im Stadtraum durch professionelle Gestaltung und strategische Kommunikation
Wer steht dahinter?
Das Mural-Projekt ist eine Initiative des Kulturamts Konstanz unter der Leitung von Amtsleiterin Sarah Müßig. Die operative Projektkoordination liegt bei Mandy Krüger. Konzipiert und weiterentwickelt wird das Projekt in enger Zusammenarbeit mit dem Kommunikationsdesigner, Urban-Art-Experten sowie Ideen- und Impulsgeber Emin Hasirci (Studio Eminent). Bereits in der Vergangenheit hat er – teils eigeninitiativ, teils in Zusammenarbeit mit der Stadt – mehrere Urban-Art-Projekte in Konstanz realisiert und entscheidend dazu beigetragen, das Thema im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Ziel der aktuellen Zusammenarbeit ist es, Urban Art strategisch, gestalterisch und kuratorisch im Stadtraum von Konstanz zu verankern – mit einem klaren Anspruch an Qualität, Sichtbarkeit und inhaltliche Tiefe.
Ermöglicht werden die Murals durch verschiedene Partner und Unterstützer. Die erste Umsetzung wird von der Wobak Konstanz finanziert. Weitere Wände sollen durch Förderungen, Stiftungen und städtische Mittel realisiert werden.
Ausblick
Ziel ist es, Konstanz dauerhaft mit hochwertigen Wandgestaltungen zu prägen und urbaner Kunst einen festen Platz im Stadtbild zu geben. So entsteht ein sichtbares, wachsendes Zeichen für kulturelle Vielfalt – kuratiert, professionell umgesetzt und gemeinsam mit der Stadtgesellschaft gedacht.
Die Unterführung an der Marktstätte wurde in zwei Gestaltungsphasen mit zehn Holzrahmen ausgestattet, die als dauerhafte Ausstellungsflächen für die Urban Art Galerie dienen. So ist ein markanter Kunstraum im Herzen der Stadt entstanden, der Kunst erlebbar und zugänglich macht.
Zur optimalen Sichtbarkeit der Kunstwerke wurde die Marktstätten-Unterführung mit einer neuen, gleichmäßigen LED-Beleuchtung ausgestattet. Diese sorgt dafür, dass die Arbeiten auch bei Dunkelheit gut wahrgenommen werden können – ohne den Charakter des Ortes zu verfälschen. So wird die Urban Art Galerie rund um die Uhr erlebbar und in das Stadtbild integriert.
Das indirekte Licht, das von Kunstwerken reflektiert wird, sorgt dagegen für eine gleichmäßige und ausreichende Beleuchtung der Zirkulation in beiden 8 m breiten Passagen. Für einen solchen Standard ist im 15 m breiten Tunnel ein zusätzliches System wie Wandstrahler mit breitem Strahl erforderlich. Die Wandleuchten können aus vorhandenen Wandkanälen versorgt werden.
Für den Bereich unter der Brücke wird ein spezielles Rahmendetail vorgeschlagen, damit das reflektierte Licht die Decke zusätzlich betonen kann.
Das Sicherheits- und Wohlfühllicht für die Fußgänger im Freien kann durch eine leicht diffuse Mastbeleuchtung für gute Gesichtserkennung erzeugt werden. Für diesen sozialen Raum werden hier eine hohe Farbwiedergabe und blendfreies Licht empfohlen. Die Cut-off Lichtverteilung sorgt für den dunklen Himmel.
Das indirekte Licht der vertikalen Beleuchtung sorgt für eine ausreichende funktionale Beleuchtungs-stärke vor der Gemäldeausstellung. Wenn man diese jedoch als Ganzes wahrnimmt, fällt die Beleuchtungsstärke im Vergleich zu den anderen beiden Passagen in der Mitte ab. Darüber hinaus verleiht sie eine ausreichend funktionale Beleuchtungsstärke und Gleichmäßigkeit.
Hier sind stärkere Wallgrazer geplant. Diese bieten eine höhere mittlere- und minimale Beleuchtungsstärke. Die geforderte Gleichmässigkeit wird allerdings dadurch nicht verbessert.
Im Rahmen der Gestaltung wurde auch auf den behutsamen Umgang mit dem Bestand geachtet. Bestehende Begrünung wurde erhalten und in das Konzept eingebunden.
Repräsentativer Bereich, Entré
Artenauswahl nicht entsprechend ursprünglichem Konzept
Gute Erreichbarkeit zur Pflege
Eher Strassenbegleitgrün
Desolater Zustand
Komplette Neuanlage nötig
Pflanzung vital, großzügig
Artenauswahl entsprechend ursprünglichem Konzept, Jasmin
Bedingte Erreichbarkeit
Pflanzung oberhalb vital
Artenauswahl teilw. nicht entsprechend ursprünglichem Konzept
Abgrenzung Gastronomie Terrasse
Bedingte Erreichbarkeit
Sehr präsent, hohe Wahrnehmung
Pflanzung wenig vital
Höherer Pflegeaufwand (Vermüllung)
Gute Erreichbarkeit
Repräsentativer Bereich, Entré
Wahrnehmung vom Sitzbereich
Pflanzung vital
Artenauswahl entsprechend ursprünglichem Konzept
Höherer Pflegeaufwand (Vermüllung)
Gute Erreichbarkeit
Die Urban Art Galerie verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Alle mit den Events verbundenen Emissionen werden durch Ausgleichsmaßnahmen kompensiert. Dies umfasst Beleuchtung, Produktion und Druck von Kunstwerken. Die Galerie unterstützt regionale Projekte oder erwirbt Treibhausgas-Emissionszertifikate für eine klimaneutrale Bilanz.
Das Projekt wurde nach Abschluss umfassend dokumentiert – unter anderem in einem eigenen Katalog, der die künstlerischen Positionen, Entstehungsprozesse und das architektonisch-städtische Konzept der Urban Art Galerie sichtbar macht.